Winnetou liest Winnetou – eine interaktive Lesung für Kinder

Karl May. Einer der weltweit meistgelesenen deutschen Autoren mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren allein in unserem Land. Das schafft selbst Harry Potter noch lange nicht. Generationen waren fasziniert von den Helden Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi. Und doch stehen die grünen Bände heute längst nicht mehr in jeder Bibliothek.

Jean-Marc Birkholz hat es geschafft. Der gebürtige Berliner darf den Helden seiner Kindheit selbst verkörpern. Winnetou. Im sauerländischen Elspe erlebt er jeden Sommer, wie sich hundertausende Freilichtbühnenbesucher vom edlen Apachenhäuptling nach wie vor in den Bann ziehen lassen. Denn die Werte, die diese Figur vermittelt, sind so aktuell wie eh und je.

Kann ich annehmen, dass Mitmenschen anders sind als ich? Glaube ich an das Gute, auch wenn es scheinbar gerade schlecht für mich aussieht? Stehe ich zu meiner Meinung oder nehme ich den Weg des geringsten Widerstandes? Traue ich mich, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es mal unangenehm wird? Wer würde das nicht gern von sich sagen können.

Mit seiner Winnetou-Lesung holt der Schauspieler und Sprecher den Mythos zurück. Dass kaum noch einer der jungen Zuschauer je ein Karl-May-Buch in der Hand gehabt hat, spielt keine Rolle. Birkholz fesselt mit stimmlicher Vielfalt und einem feinen Gespür fürs junge Publikum. Da wird es ganz still im Auditorium, kein Smartphone ist zu sehen.

Zwischen den Zeilen gibt es immer wieder Raum für Anekdoten aus dem Leben eines Schauspielers. Und das ist vielseitig. Einige der kleinen Zuhörer werden die Stimme des Darstellers schon einmal als Ritter Rost in den gleichnamigen Büchern oder als Frosch Carlos, der Freund von Prinzessin Lillifee in der KIKA-Serie gehört haben. Die Eltern kennen ihn vielleicht aus dem „Polizeiruf“ oder den Serien „Verliebt in Berlin“. Zu berichten gibt es da viel. Und auch zu zeigen. Wenn Birkholz demonstriert, wie man Bösewichte in die Flucht schlägt, ohne dass es Verletzungen gibt, muss auch mal ein Knirps aus den Zuschauerreihen assistieren. Und selbstverständlich unterstützt das komplette Auditorium, wenn das Kriegsgeheul des nahenden Feindes ertönt.

Indianer, kommt rechtzeitig angeritten! Ab 14.30 Uhr wird bei uns gebastelt, getrommelt, Spuren gelesen und vieles mehr. Warum tun sich Schauspieler nicht weh, wenn sie Glas zerschlagen? Und ist das Blut wirklich echt? CASTRUM zeigt Euch, mit welchen Tricks auf der Theaterbühne gearbeitet wird. Und nebenbei erfahrt Ihr, wie Winnetous indianische Freunde in Amerika wirklich gelebt haben. Ihr könnt selbst indianschen Kopfschmuck herstellen oder einen Traumfänger basteln. In einem Quiz könnt Ihr Eure Fähigkeiten als schlaue Krieger und listige Indianerinnen unter Beweis stellen.

Ab 15.30 Uhr tauchen wir mit Winnetou in seine Geschichte ein. Der Eintritt ist frei!